Am 7. Juli 2018 fand der mittlerweile 10. Saale-Orla-Hunderter mit Start- und Zielpunkt am Feuerwehrhaus in Tanna statt. Neben den beiden Hauptorganisatoren waren auch die Mitglieder der FF-Tanna und des Feuerwehrvereins wieder bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Events intensiv beteiligt. Sie unterstützten bei der Organisation, Verpflegung, Streckenkontrolle und medizinischen Betreuung der Teilnehmer.

Einige Kameraden der Einsatzabteilung nahmen auch als aktive Teilnehmer an den unterschiedlichen Wanderstrecken teil und führten so zum Beispiel über die Distanzen von 16km und 25km ihre Starterfelder durch das Thüringer Vogtland. Insgesamt hatten sich mehr als 200 Wanderfreunde aus nah und fern angemeldet. Alle Teilnehmer der FF-Tanna erreichten gesund und glücklich die Ziellinie, über die davongetragenen Blessuren lässt sich nur spekulieren.

Als Neuerung wurde in diesem Jahr erstmals ein „Feuerwehr-Hunderter“ ausgeschrieben. Für diesen meldeten sich insgesamt 9 Teilnehmer, zwei von der FF-Tanna, fünf von der FF-Frankfurt(Main)-Hausen und zwei Aktive der FF-Meiningen. Hier galt es die 25km-Strecke mit kompletter persönlicher Schutzausrüstung und einem Umluft unabhängigen Atemschutzgerät plus Gesichtsmaske zu absolvieren. Die Atemmaske und der Feuerwehrhelm wurden mitgeführt, mussten somit nicht angelegt bzw. aufgesetzt werden. Einzige Ausnahme war, dass die Strecke mit Wanderstiefeln absolviert werden durfte, da der Tragekomfort von Feuerwehrstiefeln nicht für solche Distanzen ausgelegt ist.

Kurz nach 10:30 Uhr ging es für die Einsatzkräfte auf die Strecke. Keiner der Teilnehmer hatte sich jemals zuvor solch einer Herausforderung gestellt, also Neuland für alle. Gleich auf den ersten Metern bekamen sie einen Einblick, welche Anstrengungen diese sportliche Höchstleistung von jedem einzelnen abverlangen würde, in Anbetracht der Ausrüstung von mehr als 25kg und dem herrlichem Sommersonnenwetter. Beim Laufen lernten sich alle etwas kennen und es wurden Geschichten und Erfahrungen aus den eigenen Feuerwehren kundgetan. So erzählten die Kameraden aus Frankfurt/Main, dass sie am Samstagmorgen vor der Abfahrt nach Tanna noch einen Brandeinsatz in ihrem Einsatzgebiet abgearbeitet hatten, sich ihre Abfahrt um ca. 2h verzögerte. Die Kameradin und ihr Begleiter aus Meiningen erzählten voller Stolz, dass beide 16 Jahre alt seien und diese Wanderung als freiwillige Herausforderung angegangen sind. Nach ca. 7km Laufstrecke, am ersten Kontrollpunkt, mussten dann leider zwei Kameraden verletzungsbedingt aufgeben, die Beanspruchung für ihre Füße war zu groß.

Auf der weiteren Strecke nach der Mittagspause wurde die Belastung für Körper und Geist noch größer, nur durch die großartige Unterstützung der Begleitpersonen und dem Teamgeist war es in manchen Situationen möglich, ein Weiterlaufen zu ermöglichen. Besonders am Nachmittag, in praller Sonne ohne Schatten, war der Marsch eine Tortur. Einige Unbeteiligte, die am Wegesrand angetroffen wurden, grüßten teils mit Unverständnis, andere sprachen Mut zu und fanden die Aktion eine unglaubliche Probe.

Nach knapp 7 Stunden Laufzeit incl. der Erholungspausen trafen eine Kameradin und sechs Kameraden erschöpft und überglücklich am Ziel in Tanna ein. Nach einer herzlichen Gratulation folgten noch ein kurzes gemeinsames Fotoshooting und die Überreichung der Urkunden samt Medaillen. Bei aller Erschöpfung stand für einige schon wenige Minuten später fest, im kommenden Jahr wieder anzutreten und nach Möglichkeit weitere Teilnehmer zu mobilisieren.

Auch wenn es ein Event mit privaten Charakter war, so haben die Kameradin und die Kameraden eindrucksvoll gezeigt, zu welchen Leistungen die Aktiven der freiwilligen Feuerwehren fähig sind.

Wir wünschen den Verletzten gute Besserung und vielen Dank für ihre moralische Unterstützung. Einen besonderen Glückwunsch an die beiden Aktiven der FF-Meiningen, die diesen Extremlauf als Jugendliche mit 16 Jahren auf sich nahmen und erfolgreich beendet haben. Dies hat bei den Einsatzkräften der FF-Tanna ganz besonders Eindruck hinterlassen.