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Einsatzübung schafft Vertrauen, Sicherheit und Kameradschaft

Der Herbst hat unser Oberland mit all seinen Erscheinungen fest im Griff. Dies ist der Zeitpunkt, der für die jährlich wiederkehrenden Einsatzübungen bei den Feuerwehren genutzt wird. So stellte sich diese Frage auch den Verantwortlichen der FF-Tanna in den letzten Wochen. Nachdem die Wehrleitung der FF-Mühltroff mit einigen Ideen und Vorschlägen einer gemeinsamen Übung an unseren Wehrleiter herangetreten war, sollte der Plan in die Tat umgesetzt werden. Nach einem persönlichen Treffen beider Wehrleitungen, mit Begutachtung der Örtlichkeiten und der Klärung aller Einzelheiten, stand einer Umsetzung nichts mehr im Weg.

So kam es am Montag, 24.09.2012, zu einer länderübergreifenden Feuerwehrübung im Bereich „Hilfeleistung“ der beiden Freiwilligen Feuerwehren aus Tanna (Thüringen) und Mühltroff (Sachsen). Das Wetter spielte auch mit und somit waren beste äußere Bedingungen gegeben.

Gegen 18:30 Uhr erfolgte die Alarmierung über die zuständigen Leitstellen Saalfeld (Thüringen) und Plauen (Sachsen). Es wurde ein Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen und austretenden Betriebsmitteln in ein stehendes Gewässer an der Ortsverbindung Tanna/Frankendorf Richtung Zollgrün gemeldet.

Der Unfallwagen war vorher mit einer Übungspuppe und einer echten Versuchsperson präpariert worden. Zur Simulation des kontaminierten Gewässers wurden einige Plastikkanister im Wasser deponiert. Unser Wehrleiter hatte sich im ELW in der Nähe des Einsatzortes platziert und simulierte von dort aus die Leitstelle, hierdurch wurde die Übung professionell und individuell, ohne dass die zuständige Rettungsleitstelle in Saalfeld in Anspruch genommen werden musste. Die Tannaer Wehr rückte mit TLF16/24-Tr, HLF10 und MTW mit RTB an, nach der Lageerkundung gingen die Kameradinnen und Kameraden sofort zur Rettung der beiden Unfallopfer über. Nach dem Eintreffen der Mühltroffer Einsatzfahrzeuge, VRW, TLF16 und LF8, wurde die Einsatzstelle neu strukturiert und aufgeteilt, die FF-Tanna befreite den Fahrer, die FF-Mühltroff die Beifahrerin. Unterdessen wurde durch die Einsatzkräfte ein wahrscheinlich aus dem Wagen herausgeschleudertes drittes Unfallopfer festgestellt, da ein offenes Fenster und ein leerer Kindersitz hierauf deuteten. Sofort begannen einige sächsische Kameraden mit dem Absuchen des Unfallortes und fanden nach kurzer Zeit das Opfer, welches durch eine Kinderpuppe dargestellt wurde.

Im Zuge der fortschreitenden Arbeiten am Unfallauto wurden die freiwerdenden Kameraden mit der Beseitigung der auslaufenden Betriebsstoffe beauftragt. Durch günstige Windverhältnisse und die fortschreitende Dunkelheit wurde auf den Einsatz des Schlaubootes verzichtet und die „Flüssigkeiten“ konnten Ufer nah gebunden und entsorgt werden. Nach der Bergung der Opfer stellte sich heraus, dass für einen Betroffenen der Transport durch einen Rettungstransporthubschrauber erforderlich sein würde. Als dieser über unsere „Leitstelle“ angefordert wurde, übernahm die FF-Mühltroff die Einrichtung und Ausleuchtung des Landeplatzes auf der naheliegenden Wiese samt der direkten Funkkommunikation mit dem Hubschrauberpiloten, welcher wiederum durch die eigens eingerichtete „Leitstelle“ simuliert wurde. Zur Unterstützung und Beleuchtung einer naheliegenden Hochspannungsleitung wurde das Tannaer HLF10 zusätzlich herangezogen.

Nach Abschluss aller Aufgaben wurde der „Einsatz“ als beendet erklärt, alle eingesetzten Mittel und Geräte wurden verladen und die Unfallstelle geräumt. Zur gemeinsamen Auswertung und Abendessen trafen sich alle Beteiligten im Anschluss im Gerätehaus der FF-Tanna.

Unser Wehrleiter hatte das gesamte Geschehen aus sicherer Entfernung dokumentiert und beobachtet. Hierbei wurde übergeordnet auf die Arbeit des Einsatzleiters eingegangen, denn dieser Hilfeeinsatz war zugleich die erfolgreiche Bewährungsprobe für einen neuen Zugführer innerhalb der FF-Tanna. Der detaillierten Auswertung folgten einige selbstkritische Beobachtungen der anwesenden Teilnehmer. Unser „lebendes Opfer“ berichtete über ihre Gefühle und Wahrnehmungen während ihrer Rettung, so dass sich die Helfer auch einmal in ihre Situation versetzen konnten. Dies wird in der Zukunft auf jeden Fall die Arbeit der Aktiven beeinflussen, so dass deren Tun nach Möglichkeit noch patientengerechter wird. Am Ende waren sich alle Anwesenden einig, anhand der komplexen Aufgabenstellung eine professionelle, zielgerichtete und gute Arbeit geleistet zu haben. Die Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren war vorbildlich und unterstreicht das gute Verhältnis untereinander.

Ein Dank gilt allen Beteiligten, die an der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung dieser Feuerwehrübung direkt oder indirekt beteiligt waren, sowie den teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden der FF-Tanna und FF-Mühltroff.

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