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Energiewende und technischer Fortschritt --- neue Techniken, neues Wissen

In der letzten Sitzung der Wehrleiter aller Ortsfeuerwehren der Stadt Tanna vor einigen Wochen wurden die Themen für den anstehenden Zwei-Tages-Lehrgang festgelegt. Am Freitag, 26.09.2014, trafen sich am späten Nachmittag mehr als 30 Kameradinnen und Kameraden der einzelnen Wehren im Gerätehaus der FF-Tanna. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, sollten zu dieser Ausbildung zwei aktuell immer öfter auftretende Herausforderungen eingehend beleuchtet werden. Hierfür wurde der Kamerad Heiko Bauroth aus dem Landratsamt Schleiz, Bereich Brandschutz, zu uns eingeladen. Er hat sich in der Vergangenheit intensiv mit den Themen „Biogasanlagen“ und „Photovoltaik“ befasst und hierzu umfassend vorbereitet. Dabei muss erwähnt werden, dass allein im Gebiet der Stadt Tanna zwei große Biogas- und unzählige Photovoltaikanlagen in Betrieb sind. Diese neuen Technologien unserer Zeit bergen auch neue, vorher unbekannte Gefahren für die Bevölkerung und die Einsatzkräfte der Feuerwehren. Seine Vorträge zu diesen Themen waren interessant und sehr hilfreich. Er ging umfassend auf die technischen Details, hieraus entstehende Gefahren und die resultierende Gefahrenabwehr ein. Ein großer Teil der Aktiven hatte sich mit diesen Themen noch nicht auseinandergesetzt und war deshalb überrascht, welche Maßnahmen und Techniken der Feuerwehr zur Verfügung stehen, um im Schadensfall handeln zu können. Hinlänglich wird immer noch von vielen Zeitgenossen die Meinung vertreten, bei einem Brandereignis mit einer installierten Solaranlage oder innerhalb einer Biogasanlage ist die Feuerwehr zum Nichtstun und Zuschauen gezwungen. Bei der Beurteilung einiger Schadensbeispiele wurden in Vergessenheit geratene Kenntnisse aufgefrischt und neue hinzugewonnen. Alle Anwesenden wurden intensiv geschult, wie sie mit Hilfe ihrer zur Verfügung stehenden Ausrüstung arbeiten können bzw. müssen. Die auftretenden Fragen wurden gemeinsam behandelt und besprochen, die teils einfachen und unkomplizierten Lösungen waren am Ende für alle Anwesenden verständlich.

Nach Abschluss der Vorträge diskutierten viele Anwesende noch geraume Zeit. Einigen Kameraden kamen schon neue Ideen bezüglich der weiteren Vertiefung dieser Aufgabenstellungen. Dies begann bei einer Auflistung aller potenziellen Objekte in den Gemeinden und reichte bis zu weiteren, auch gemeinsamen, Ausbildungen.

Am Samstag folgte dann der zweite Teil der gemeinsamen Ausbildung. Hierbei wurde dem Wunsch einiger Ortsfeuerwehren entsprochen. Die allumfassende Abwicklung eines „Technischen Hilfeeinsatzes“ nach einem Verkehrsunfall eines PKW war als Aufgabenstellung vorbereitet worden. Auch hier musste erst wieder die Schulbank gedrückt werden. Die organisatorischen, gesetzlichen und technischen Bestimmungen und Regularien wurden gemeinsam behandelt. Es zeigte sich wieder der technische Fortschritt, der eine ständige Anpassung unserer Arbeits- und Vorgehensweisen erfordert. Diese Voraussetzungen waren dringend notwendig, zumal viele Aktive der Ortswehren nur sehr selten oder noch nie mit diesem Thema in ihrem Feuerwehralltag zu tun hatten. Den Teilnehmern war die Erleichterung anzusehen, als es am Vormittag endlich zum praktischen Teil der Ausbildung überging. Es galt die verschiedenen Absperrbereiche anhand verschiedener Verkehrsräume festzulegen und mit den hierzu vorgesehenen Mitteln einzurichten.

Danach ging es ans „schwere“ Gerät. Ein Versuchsunfallfahrzeug war bereits vorbereitet. Mit zwei Einsatzgruppen wurde die patientengerechte Rettung einer verunfallten Person geübt. Hierzu kamen beide Rettungssätze der FF-Tanna zum Einsatz. Gezielt wurde den Kameraden der Ortsfeuerwehren die Möglichkeit gegeben, mit den technischen Geräten der FF-Tanna zu arbeiten.

Von den Aktiven der FF-Tanna wurden Unterstützung und Hinweise bei der Umsetzung der Aufgaben gegeben. Die Einsatzkräfte an den technischen Geräten kamen richtig ins Schwitzen und ihnen wurde dabei bewusst, dass es eine schweißtreibende Arbeit ist, und das auch ohne die zusätzlichen Faktoren, die bei einem realen Einsatz dieser Art in verschiedenster Form auftreten können. In der anschließenden Besprechung wurden die Kenntnisse vertieft und eine gemeinsame Auswertung vorgenommen.

Alle Teilnehmer der Ausbildungsmodule an den beiden Tagen zeigten sich sehr positiv über das Erlernte und die erreichten Ergebnisse. Dies fördert nebenbei das Verständnis der Ortswehren untereinander.

Der Stadtbrandmeister bedankt sich bei allen Einsatzkräften für die gezeigte Bereitschaft, die Aufmerksamkeit und den kameradschaftlichen Umgang. Ein gesonderter Dank geht an die Ausbilder und die Einsatzkräfte, die bei der Vorbereitung und Umsetzung mitgeholfen haben. Ein gelungenes Ausbildungswochenende wurde schon kurz nach Abschluss attestiert.

 

Mit kameradschaftlichem Gruß

Stadtbrandmeister FF-Tanna

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