Was tun wenn man nichts tun kann?
Feuerwehren agieren nach dem Grundsatz RETTEN, LÖSCHEN, BERGEN, SCHÜTZEN. Welche Aufgaben diese Schlagworte beinhalten ist den allermeisten Menschen zu großen Teilen bekannt. Diese Arbeit erledigen die Kameradinnen und Kameraden mit ihrer modernen Technik im Ehrenamt, größtenteils in ihrer Freizeit. Hierbei sehen und erleben sie oftmals gefährliche und manchmal erschütternde Ereignisse, die auch an gestandenen Männern und Frauen nicht spurlos vorüber gehen. Wie aber kann man Menschen helfen, die gerade einen tragischen Schicksalsschlag durch einen Unfall oder einen Brand erlebt haben oder wie kann man die tätigen Feuerwehrangehörigen unterstützen, wenn sie das Erlebte nicht wegstecken können?
Um genau diese Thematik ging es in einer Ausbildungseinheit im Gerätehaus der FF-Tanna, organisiert von der Wehrleitung. Dazu wurden alle Aktiven der Ortsfeuerwehren der Stadt Tanna am Freitag, 26. Februar 2016, eingeladen. Als Referenden konnten wir zwei aktive Notfallseelsorger des DRK-Kreisverbandes Saale-Orla begrüßen.
Sie gestalteten diesen Abend in ihrer ganz speziellen Art. Nachdem sie sich vorgestellt hatten, begannen sie mit der Erklärung über ihr Team, ihre Aufgaben, Tätigkeitsfelder und Arbeitsweisen. Sie vermittelten einige grundlegende theoretische Kenntnisse, um die Mechanismen von Körper und Geist des Menschen besser erklären und verstehen zu können. Sofort wurden alle Teilnehmer aktiv ins Geschehen und den Ablauf einbezogen, in dem sie ihre Erfahrungen, Gefühle, Denkweisen und Fragen einbrachten. Mit ca. 40 Kameraden entwickelte sich ein lebhafter aber auch nachdenklicher Abend. Anhand von zahllosen Beispielen wurden Szenen durchgespielt, von verschiedenen Seiten beleuchtet und Arbeitsweisen erläutert.
Beide Seelsorger nahmen sich viel Zeit für die Beiträge und Meinungen der anwesenden Kameraden. Dabei ging es keinesfalls um leichte oder oberflächliche Inhalte, sondern um ernste und bewegende Erfahrungen. Aus diesem Grund wurden am Ende der Ausbildung präventive Verhaltensweisen besprochen, um allen Einsatzkräften die Möglichkeit zu geben, mit außergewöhnlichen Situationen umgehen zu können oder ggf. Hilfe in Anspruch nehmen zu können.
Einstimmig und unabhängig vom Alter der Teilnehmer waren sich alle einig, dies war eine wichtige und sehr interessante Ausbildung. Oder wie ein Kamerad wörtlich sagte: DAS IST ES WAS WIR BRAUCHEN!
Nach knapp vier Stunden wurde dieser Ausbildungsabend erfolgreich beendet.
Wir bedanken uns bei den beiden Seelsorgern des DRK, für die rege Teilnahme und die gezeigte Disziplin der Teilnehmer.