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Vereinsausfahrt Leipzig Neuseenland

Der Feuerwehrverein Tanna reiste am 14. Oktober 2017 um 08.00 Uhr zu einer Tagesfahrt nach Leipzig Neuseenland. Bei bestem Wetter ging um 10.00 Uhr die 5-stündige Phönix–Tour in Leipzig los. Wir machten den ersten Halt am Kanupark Markkleeberg.
Die Anlage des Kanuparks Markkleeberg befindet sich als Teil des Leipziger Neuseenlands an der Südostküste des Markkleeberger Sees, einem gefluteten ehemaligen Braunkohletagebau im Süden der an Leipzig angrenzenden Stadt Markkleeberg.
Sie ist eine der zwei modernsten künstlichen Anlagen in Europa, die den neuen Richtlinien für den Kanuslalomsport des Internationalen Kanuverbands entsprechen. Die Anlage ist technisch vergleichbar mit den Olympiastrecken Penrith Whitewater Stadium in Sydney (Australien), Helliniko Olympic Complex in Athen (Griechenland) bzw. Ruder- und Kanupark Shunyi in Peking (China). Im Gegensatz zur ersten deutschen Wildwasseranlage, dem für die Kanuslalom-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen 1972 erbauten Augsburger Eiskanal, wird das Wasser im Markkleeberger Kanupark über Pumpen in die Wasserkanäle befördert.
Der Kanupark Markkleeberg besitzt zwei unabhängige Wildwasserstrecken mit U-förmigen Streckenführungen und einem gemeinsamen Zielbecken. Im Südteil befindet sich die 270 Meter lange und 8,40 Meter breite Wettkampfstrecke. Im Nordteil verläuft die 130 Meter lange und 5,70 Meter breite Trainingsstrecke. Die Höhenunterschiede zwischen Start- und Zielbecken betragen bei der Wettkampfstrecke 5,20 Meter (2,1 % Steigung) und bei der Trainingsstrecke 1,80 Meter (1,4 % Steigung). Jede der zwei Strecken besitzt ein eigenes Bootsförderband zwischen Ziel- und Startbecken. Die Anlage wird vom Wasser des Markkleeberger Sees gespeist, mit dem sie in Verbindung steht. Sechs elektrische Umwälzpumpen mit einer Gesamtleistung von ca. 2060 Kilowatt und einer Gesamtvolumenförderleistung von ca. 28 m³ pro Sekunde fördern das Wasser in die Startbecken.
Weiter ging die Fahrt in einen lebendigen Bergbau, zum Besuch eines inneren Aussichtspunktes unter dem Masseverteiler und vorbei an Kohle-Misch-Stapelplatz. Am Aussichtspunkt des Tagebaus wurde uns ein deftiges Bergbau-Picknick serviert.
Der nächste Halt folgte am Störmthaler See mit Blick zum Kunstprojekt „ VINETA“. Im Jahr 2010 wurde das Kunstprojekt "VINETA" im Rahmen der Initiative "Kunst statt Kohle" realisiert. Die VINETA auf dem Störmthaler See gilt mit einer Höhe von 15 m derzeit als höchstes schwimmendes Bauwerk auf einem deutschen See und erinnert an die Orte, die dem Braunkohletagebau weichen mussten. Seit 2011 betreibt das Kristallpalast-Varieté-Leipzig die "schwimmende Kirche", organisiert Konzerte und Lesungen und führt zusammen mit dem Standesamt Großpösna standesamtliche Trauungen durch. Die VINETA kann gemietet werden für exklusive Events, Tagungen und private Feiern. Die Rundreise ging weiter zum Hainer See mit Schillerdorf Kahnsdorf und Zwenkauer See.
Am südlichen Stadtrand von Leipzig, angrenzend an die Stadt Zwenkau, befindet sich der Zwenkauer See. Bis zum Jahr 1999 wurde im Tagebau Zwenkau Braunkohle abgebaut. Nach der vollständigen Flutung ist er mit knapp 10 km² das größte Gewässer im südlichen Leipziger Neuseenland.
Mit seinen entstehenden Freizeitanlagen am Nordufer des Sees, der großen Wasserfläche und den vielen Grünflächen drum herum wird der Zwenkauer See mehr und mehr ein Highlight für Erholungsuchende, Wassersportler und Besucher. Am Südufer des Sees befindet sich das Kap Zwenkau mit Hafenflair, Seefeeling, Uferpromenade, Park- und Grünanlagen, Cafés, Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten sowie einem Yachthafen. Hier entsteht ein neues, einmaliges Stadtquartier. An den Segler- und Wassersporthafen reihen sich terrassierte Misch- und Wohngebiete, von denen sich herrliche Blicke über den See bieten. Wohnen, arbeiten und genießen am Kap Zwenkau.
Ein ca. 22 km langer Rundweg um den See lädt zum Erkunden der Landschaft per Fahrrad oder zu Fuß ein. Im Jahr 2015 hat der Zwenkauer See seinen endgültigen Wasserstand erreicht. So konnten ab Mai 2015 die ersten Segelboote im Hafen anlegen.
Angekommen am Markkleeberger See, haben wir eine 1-stündige Schifffahrt mit Kaffeegedeck unternommen. Dieser ist ein künstlicher See östlich der namensgebenden Stadt Markkleeberg. Er entstand vom 20. Juli 1999 bis Juni 2006 durch die Flutung des Nordteils des Braunkohletagebaus Espenhain. Seit dem 15. Juli 2006 ist der See für die Öffentlichkeit als Badegewässer und für den Bootsverkehr zur Nutzung freigegeben. Die Fläche des Sees beträgt 252 ha, der Speicherraum etwa 61 Millionen Kubikmeter Wasser. Der Wasserspiegel liegt bei 113 m über NN. Als Abfluss verbindet die Kleine Pleiße den See mit der Pleiße. Der Markkleeberger See ist Teil des so genannten Leipziger Neuseenlands, einer Bergbaufolgelandschaft mit mehreren gefluteten Tagebaurestlöchern. Mit seiner Tiefe von ca.58 Metern ist er der tiefste dieser Seen.
Nach so viel Wasser und schönen Eindrücken ging es auf die Heimreise Richtung Tanna mit einem perfekten Abendessen im Gasthof „Zum kühlen Morgen“ in Mohlsdorf. Gegen 21.00 Uhr waren wir wieder in Tanna angekommen. Es war wieder eine sehr gut organisierte Ausfahrt bei Bilderbuchwetter. Dank an die Organisatoren, bis zur Ausfahrt im Jahr 2018.
 
Dirk Friedrich
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